Kenn
zahlen
2021

Kennzahlen

378
Kinder wurden in den Kitas des Lebenshilfewerks betreut
Kinder in der Kita Schneiderschere in Mölln (insgesamt 98 Kinder)
+19
225
Kinder wurden in der Pädagogischen Frühförderung betreut

Hierauf sind wir stolz:
Waldkindergarten zum Wildniskindergarten

Im November 2007 wurde der Waldkindergarten „Waldfüchse“ in Grambek eröffnet. Nachdem die Plätze in den letzten Jahren nicht immer voll ausgelastet waren, wurde in den letzten Jahren klar, dass ein Standortwechsel notwendig wird. Die Stadt Mölln, die seit 2017 den Kindergarten finanziert, hat daraufhin das Naturparkzentrum Uhlenkolk ins Rennen gebracht.

Der Uhlenkolk ist nicht nur ein weitläufiges Naturparkzentrum, sondern gleichzeitig eine zertifizierte Bildungseinrichtung. Durch die Kooperation des Waldkindergartens mit dem Uhlenkolk verlagerte sich nicht nur der Standort, sondern auch der pädagogische Schwerpunkt – hin zu einem noch stärkeren Fokus auf die Natur. Aus dem Waldkindergarten sollte ein Wildniskindergarten werden.

Aber was bedeutet das genau?

Bei der Wildnispädagogik stehen die vier Elemente „Erde“, „Wasser“, „Luft“ und „Feuer“, die Jahreszeiten und die natürliche Umgebung im Mittelpunkt des Handelns. Um diesen Ansatz Kindern vermitteln zu können, werden die Erzieher und Erzieherinnen in der Wildnis- Wissen-Schule des Uhlenkolk ausgebildet. Das Spielen, Experimentieren und Lernen in der Natur bringt zahlreiche Vorteile mit sich: Zum einen lernen die Kinder das Leben in all seinen Abläufen und Zyklen kennen. Zum anderen lernen die Kinder auch, genügsam zu sein und kreativ zu werden. Denn große Spielgeräte, Rutschen und Bastelutensilien gibt es in dem Wildniskindergarten nicht.

Morgenkreis am Lagerfeuer

Im Waldkindergarten in Grambek gab es ein geschlossenes Haus, das im Winter beheizt werden kann. „Das suchen Sie bei uns vergebens“, erzählt Kindergartenleiterin Petra Wagner, „genauso wie einen Bauwagen zum Spielen.“ Lediglich bei Wetterwarnungen gehen sie in die nahegelegenen Seminarräume. Ansonsten nehmen die Kinder auch die Mahlzeiten draußen in der Natur ein. Anstatt sich zum Frühstück an einen eingedeckten Tisch zu setzen, sammeln sie morgens Holz für das Lagerfeuer – wenn keine Brandgefahr besteht. Danach findet ein Morgenkreis mit Danksagungen und Singen statt. Nach dem Morgenkreis laden im Wald unterschiedliche Plätze zum Höhlen-Bauen und Spielen ein. Ab 12 Uhr treten die Kinder den Rückweg zum Mittagessen an. Danach können sie weiterspielen und basteln, bis sie um 14 Uhr von ihren Eltern abgeholt werden.

Der Wildniskindergarten, der im August 2021 eröffnet wurde, bietet 16 Plätze für Kinder von drei bis sechs Jahren. Die älteren Kinder werden auch hier auf die Grundschule vorbereitet – allerdings auf andere Weise als in anderen Kindergärten. Statt Blatt und Stift dienen Naturmaterialien als Lernutensilien. Das Basteln und Gestalten mit Naturmaterialien schult die Feinmotorik, die für die Stift- und Scherenführung in der Schule wichtig ist. Sozialkompetenz und Achtsamkeit sind weitere wichtige Eigenschaften, die beim Spielen, Basteln und Entdecken in der Natur in anderem Maße gefördert werden. Bei der Wildnispädagogik werden die Kinder außerdem befähigt, eigene Entscheidungen zu treffen. Sie haben ein Mitspracherecht und entwickeln dadurch Vertrauen in sich selbst. Keine Frage: Für die Kinder ist der Schritt zum Wildniskindergarten genau richtig gewesen.

Außerdem Passiert:
Neues von der Elementar-Pinnwand

Elementar und:
Engagement

Manchmal bedeutet Engagement, sich in technische Möglichkeiten einzuarbeiten, um ein besseres Miteinander zu erreichen – und um Menschen mit Behinderung ein hohes Maß an Partizipation zu ermöglichen. In der Kita Zauberwald in Wentorf kann ein Kind sich dank Sprachcomputer nun besser mitteilen und mit den anderen Kindern und dem Kita-Personal austauschen.

Unsere Erfolgsstory:
Sprachcomputer für Kita-Kind

Die Digitalisierung hält auch in den Kindertagesstätten stärker Einzug. Ob Emailverteiler, Elternabende per Video-Konferenz oder Kita-Apps, immer häufiger erfolgen Abläufe digital.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Einsatz von technisch unterstützenden Kommunikationshilfen. Die Möglichkeiten dieser Hilfen, auch bekannt als „Talker“ oder Sprachcomputer, sind vielfältig und entwickeln sich andauernd weiter. Sie bieten die Möglichkeit, über Symbole oder Schriftsprache Mitteilungen einzugeben und diese über eine Sprachausgabe sprechen zu lassen. Die unterstützte Kommunikation hilft Menschen, die aufgrund von angeborenen oder erworbenen Erkrankungen und/oder Behinderungen kaum oder gar nicht sprechen können und sich ohne alternative oder ergänzende Kommunikationsformen nicht ausreichend mitteilen können.

In der Kita Zauberwald nutzt ein Kind seit einiger Zeit einen Sprachcomputer. Das Gerät verwendet die Snap Core First App. Snap Core First ist eine symbolbasierte Kommunikations-App, die extra für die unterstützte Kommunikation entwickelt wurde. Auf der Geräteoberfläche finden sich die Rubriken: Kernwörter, Kommentare, Themen und Tastatur. Über diese Felder kann dann auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Kind kommuniziert werden. So kann das Kind beispielsweise auf einfache Fragen durch Drücken der Felder „ Ja „ und „Nein“ antworten. Außerdem können Erlebnisse aus dem Kita-Alltag oder von Zuhause einprogrammiert werden, die auf Knopfdruck aufgerufen und vom Gerät vorgelesen werden. So wird der Einstieg in Gespräche erleichtert und strukturiert.

Der Einsatz des Gerätes erleichtert dem Kita-Personal und dem Kind die Kommunikation untereinander. Das Kind kann so vermehrt in den Alltag eingebunden werden und sich aktiv einbringen sowie auf seine Bedürfnisse aufmerksam machen.